Alltag heißt, das jeden Tag das Gleiche stets passieren muss.
Alltag reißt uns, lässt nie frei, der neuen Wochen alter Fluss
schwemmt uns durch die grauen Straßen, raubt den Geist in nahen Tagen.
Macht uns müde, morgens, abends, stiehlt dem Mensch das Hinterfragen.
Alltag ist ein Wirbelsturm !, versetzt in Trance, will nicht zerstören.
Wär’s in ihm verwunderlich, wenn wir das Menschsein bald verlören?

Jeden Freitag, jeden Samstag, jede Woche zum Betäuben
Alkohol- und Drogenzeit, Exzess bis sich die Haare sträuben.
Gift als Heilung, seht ihr nicht die selbstzerstörte Medizin?
Bazen erst und Vodka dann, Emmaturn, zum Schlafen Lean.

Der Geist, die Freiheit, beide sterben, wenn sich alles wiederholt.
Wieder, wieder, Wiederholung, ausgebrannt und jäh verkohlt.
Ihr sagt es kann nichts Andres geben, so als wär es gottgewollt..
Doch hat nicht Jesus selbst den Fels vor seiner Höhle weggerollt?

Damit wir uns auf etwas freuen, schenkt man uns die Feiertage.
Wahre Freude, faule Lüge? Stellt euch einmal diese Frage!
Lichterketten, Kerzenschein. Trauerlärm: Die Weihnachtslieder.
Jedes Jahr zur Winterzeit: Immer, immer, immer wieder.
Alltag: Jahr- und Tageskreise. Traut euch bloß nie was zu wagen!
Menschen sind wie dumme Hunde, die den Schwanz ins Ende jagen.

Birger Stepputtis, 16.12.2021