Es war einst, lange ist es her,
ein junger Mann, er lebt nicht mehr.
Er war von jugendhaftem Mut,
dem Stillstand unerträglich spie,
die allrückständig zähe Flut,
doch loderte in ihm die Glut.
Er wusste eins, es wog ihm schwer,
denn blieb es so, dann wär er nie.

Die stille, leise, schwache Hoffnung
drückte zwar, doch gab sie Kraft:
Auf dass er es wohl fort von hier
und gänzlich Neues einstmals schafft.

Er sah verdorrte Würdenträger,
zukunftslose Schreckgestalten.
Sah die Fehler dieser Alten,
sie so gleich, er vielgestaltig,
sie so mächtig, gottgewaltig
war er einem Käfer gleich.
Wollte Farben, alles bleich.
Man sagt noch heut, er war integer.

So ging er fort in weite Fernen,
suchte um sich selbst zu finden,
suchte auch das Überkommne,
um es dann zu überwinden.

Nicht länger er’s für sich behält:
Er träumt von einer bessren Welt.
Ein Feuer brannte in der Brust,
gewappnet für den harten Kampf.
Es brannte aus dem langen Frust,
doch teilte niemand seine Lust:
Es herrscht noch heute Macht und Geld,
aus Feuer wurde kalter Dampf.

Muss man hier denn um zu schaffen
hohen Amtes starken Segen,
älter werden, heißt das weise?
Grundsätze dann erst ablegen?

Versumpft Jahrzehnte der Partei,
schien ihm flammend, war so kalt,
träge, er verstand es bald:
Prinzipienvolles Weltauffassen
wird hier nie ins Licht gelassen.
Schreien Aufbruch, wollen doch
alles fort so, immer noch:
Niemals sind die Menschen frei!

Hoffnung schlug sich um in Leere,
deprimiert geknüpfter Strick.
Der nie den Sinn der Welt begriff,
dem brach die Hoffnung das Genick.

Birger Stepputtis, 20.10.2021